Springe. Die Damen der Wandergruppe des Springer Landfrauenvereins besichtigten die Kleine Spinnerei in Alvesrode.

Hier leben Carina Reso und Jens Fritzler mit ihren Ziegen, Alpakas und Schweinen auf einem Bauernhof südlich von Hannover zwischen dem großen und dem kleinen Deister. Ein  konventioneller Schweinemastbetrieb, der Ackerbau und die Biogasanlage sind ihre wirtschaftlichen Eckpfeiler.

Als Lösung nach einer Nische starteten sie vor drei Jahren eine Spinnerei und erweiterten ihre Zucht um Kaschmirziegen. Seitdem verarbeitet Carina regionale Schafs- und Alpaka-Rohwolle zu hochwertigem Garn.

Die junge Landwirtin musste sich eine Menge neues Wissen aneignen, um das alte Traditionshandwerk wiederzubeleben. Viele Landwirte und private Züchter bringen nun ihre Wolle in die Manufaktur statt sie wegzuwerfen. Inzwischen arbeitet die Mutter von vier Kindern mit einem Netzwerk von Webern, Strickern und Nähern zusammen, mit denen sie zusätzliche Produkte wie Decken, Schals oder Babyschlafsäcke entwickelt.

Wir verfolgten die Arbeitsschritte an den Maschinen: In der Waschmaschine wird die Wolle gewaschen und bei 70 bis 80 ° C gereinigt. Hierfür wird organisches und schonendes Waschmittel benutzt, Schmutz und Lanolin werden im ersten Arbeitsgang entfernt. Im Picker wird die Faser mechanisch aufgeschlossen und für die weitere Verarbeitung vorbereitet.

Der Separator reinigt Grannenhaare und zu feine Haare aus der Wolle. Im Karder werden die Haare im Vlies in eine Richtung gekämmt und durch das Kardenband für den Spinnvorgang vorbereitet. Hier kann auch ein Vlies erzeugt werden als Grundlage für eine Filzmatte. Der Strecker streckt das Kardenband und gleicht Unebenheiten im Band aus, in dem zwei Kardenbänder zusammengeführt werden.

Auf der Spinnmaschine wird das Kardenband zum Garn versponnen. Hierfür können maximal acht Spulen gleichzeitig laufen. Über verschiedene Einstellungen kann hier die Dicke des Garns bestimmt werden. Auf dem Verzwirner werden nun die einzelnen Fäden zum 2 bis 4 fädigen Garn verzwirnt.

Auf dem Dämpfer wird das fast fertige Garn mit Wasserdampf gedämpft. Auf dem Strangwickler wird das fertige Garn nun zu 50 g/ 100 g Strängen abgelängt. Dabei wird mit einem automatischen Zähler die genaue Lauflänge erfasst – oder mit dem Knäuelwickler zum Knäuel. Auch hier kann das Gewicht und die Lauflänge variiert werden.

Fritzlers haben entdeckt, wie viel Spaß die Verarbeitung von Wolle macht. Nach dieser hochinteressanten Führung besuchten die Landfrauen noch die Alpakas und Kaschmirziegen.

Anschließend erwartete sie im Wintergarten ein köstliches Frühstück mit selbst gebackenen Brötchen und Brot- dazu Wurstwaren aus der eigenen Produktion, selbst hergestellten Dips und Marmeladen. Die Sonne wärmte alle Frauen, die auf den weichen Schaffellen Platz genommen hatten.

Der gemeinsame Nachmittag in netter Gemeinschaft mit den Frauen auf dem Land neigte sich dem Ende zu, wer auch Lust hat, mitzumachen, kann sich auf der Homepage der Springer Landfrauen informieren unter   www.kreislandfrauen-Springe.de

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