Hameln. Auftritte werden abgesagt, Ausstellungen fallen aus, Veranstaltungssäle verwaisen, Sport- und Sprachkurse können nicht wie gewohnt besucht werden – und viele Tische in Restaurants bleiben derzeit unbesetzt: Die Einschränkungen, die die Corona-Maßnahmen der letzten Wochen und Monate mit sich bringen, haben nicht nur erhebliche Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft. Auch das soziale, kulturelle und sportliche Leben in Hameln liegt seit Mitte März brach. Und die Einbußen wirken nach – sei es durch Vereinsaustritte, gekündigte Kooperationsverträge oder fehlende Mieteinnahmen.

Nach dem ersten Soforthilfeprogramm für kleine Betriebe, Kleinstbetriebe und Soloselbständige, mit dem die Stadt Hameln, der Landkreis Hameln-Pyrmont und die kreisangehörigen Städte und Gemeinden die wirtschaftlichen Folgen der Infektionsschutzmaßnahmen abgefedert haben, nimmt die Stadt nun erneut 900.000 Euro in die Hand, um die Existenz von Kultureinrichtungen, Sportvereinen, sozialen Initiativen und Gastronomiebetrieben zu sichern. Der Rat hat sich am 27. Mai darauf verständigt, die Gelder sofort freizugeben.

Die Fördersumme teilt sich wie folgt auf: Jeweils 150.000 Euro stehen für die Sicherung des kulturellen Lebens, für den Vereinssport sowie für soziale Angelegenheiten bereit – als schnelle Hilfe zur Überbrückung, die nicht zurückgezahlt werden muss. Vereinseigene Sportanlagen oder -heime sollen somit beispielsweise weiterhin unterhalten, Mieten, Versicherungen der Kreditraten bezahlt werden können.

Da gastronomische Betriebe besonders unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden – etwa dadurch, dass sie länger als der Einzelhandel geschlossen bleiben mussten und auch nach der Wiedereröffnung weniger Gäste bewirten durften – unterstützt die Stadt Hameln die lokale Gastronomie mit weiteren 450.000 Euro in Form von nicht rückzahlbaren Zuschüssen. Auch wenn viele Inhaber während der Schließungsphase kreative Lösungen gefunden haben – Außer-Haus-Verkäufe und Lieferservices reichten in vielen Fällen nicht aus, um schwarze Zahlen zu schreiben. „Es droht eine Pleitewelle“, begründet Oberbürgermeister Claudio Griese. „Die Folgen auch für den Tourismus in Hameln wären fatal.“ Mit sogenannten Starter-Kits als Einmalzuschuss will die Stadt daher Betriebe, die unverschuldet in Not geraten sind, unterstützen. Damit sollen betroffene Betriebe bei der Wiederaufnahme ihrer Geschäftstätigkeit unterstützt und vor einer Insolvenz bewahrt werden.

Anträge können ab dem 1. Juni, 0 Uhr, unter www.hameln.de/corona-hilfen gestellt werden. Fragen können an soforthilfe@hameln.de gestellt werden. Die Mitarbeiter des Soforthilfe-Teams sind montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr unter der Telefonnummer 05151/202-7087 zu erreichen.