Hameln (ey). Manchmal, so sagt uns der Volksmund, hat man die Rechnung ohne den Wirt gemacht. In der Frage der Trassenführung des Radwanderwegs Weser an der Fischbecker Straße scheint es der Stadt Hameln genau so zu ergehen. Denn vom Wunschergebnis, diesen Weg dort entlangzuführen, wo sich Gärten befinden, sind die Planer meilenweit entfernt. Seit Jahren schon. Dementsprechend lumpig sieht’s dort aus.

Die Crux: Neben den städtischen Arealen – die Pachtverträge wurden bereits aufgelöst – befinden sich drei Grundstücke in privater Hand. „In der Planung wurde deutlich, dass es zielführender ist, bei einem Neubau den Radweg parallel an der Weser bis zum ’Upnor‘-Gelände zu führen und nicht abschnittsweise an der Bundesstraße. Deshalb wird nach wie vor versucht, den für den Radweg nötigen Grunderwerb zu tätigen“, heißt es von der zuständigen Behörde im Hamelner Rathaus. Es ist allerdings bislang nur bei diesem Versuch geblieben; Gespräche mit denverbleibenden Grundstücksbesitzern verliefen erfolglos. Der Preis ist wohl heiß.

Die Folge: kein Vorankommen. Und das, obwohl die Umsetzung nach mittelfristiger Finanzplanung abschnittweise von 2019 bis 2023 realisiert und aus verschiedenen Fördertöpfen finanziert werden sollte. Doch weiterhin müssen Radfahrer hier, anstatt in direkter Lage zum Ufer, einen Bogen sowohl um die Jugendherberge als auch die Gärten fahren. Der radlerische Mehraufwand hält sich in Grenzen; die Stadt hingegen sieht in dieser Situation seit Jahren, ja: Jahrzehnten ein Nadelöhr und hat bereits Arbeit in das Projekt gesteckt.

„Die Entwurfsplanung zur Realisierung des Radweges liegt bereits vor. Es muss noch die Ausführungsplanung erfolgen. Die Mittel sind für das Jahr 2022 bereits eingeplant. Eine Realisierung hängt dann davon ab, ob und wann Fördermittel bewilligt werden“, sagt Pressesprecher Thomas Wahmes, der nach eingehender Recherche in den Fachabteilungen des Hamelner Behördenhauses allerdings auch klar feststellt: „Die Stadt ist mit sämtlichen Eigentümern dort im Gespräch, aber bisher gab es keine Einigung über den Kaufpreis. In einem Fall sind auch noch einige rechtliche Fragen offen.“

Ohne Kaffeesatzleserei zu betreiben, klingt das nicht nach einem baldigen Baubeginn.