Schieder-Schwalenberg. Maria Trezinski, Schwalenberg-Stipendiatin des Landesverbandes Lippe 2020, hat eigens für ihre Abschlussausstellung im Robert-Koepke-Haus eine Serie von monumentalen Malereien geschaffen. Es sind Pilzporträts, bestehend aus zwei schmalen Hochformaten für die Kopfseiten im hinteren Raum sowie einer Serie von großformatigen Arbeiten; Letztere werden in der Ausstellung ergänzt von mehreren Bildblöcken kleinformatiger Pilzmotive auf unterschiedlichen Hintergründen. Die Künstlerin findet die Bildmotive für ihre Malereien in der Natur. Sie sucht Objekte, die sie durch ihre Textur und ihren strukturalen Aufbau faszinieren, die für den Betrachter jedoch oftmals fremdartig wirken. So malt sie nicht nur Pflanzen und Pilze, sondern auch stark vergrößerte Insekten wie Käfer, Wespen oder Fliegen. Ihre gestischen Malereien in expressiven Farben werden ergänzt von Partien mit sehr genauer, feiner Pinselführung.

Während ihres Aufenthaltes in Schwalenberg verwirklichte Maria Trezinski eine weitere Rauminstallation für das Robert-Koepke-Haus, die sich mit Reisetagebüchern und -skizzen von Forschungsreisenden auseinandersetzt – vor allem mit Charles Darwin und Alexander von Humboldt. Forschungsreisende ergänzten ihre Aufzeichnungen und Skizzen oft durch Arbeitsproben und Naturalienfunde wie Vogelbälge oder Samenkapseln.

Die Installation besteht aus einer Kombination von Malereien verschiedenster Formate, Keramiken sowie aus Fundstücken aus der Umgebung. Damit erzeugt Trezinski visuelle Wechselspiele zwischen den einzelnen Arbeiten und imitiert die Üppigkeit der Wunderkammern, die im Zeitalter von Renaissance und Barock den Stand von Wissenschaft und Forschung luxuriös versinnbildlichen sollten.

Neben den Arbeiten von Maria Trezinski, die größtenteils während ihrer Stipendiatszeit in Schwalenberg entstanden sind, zeigt die Ausstellung Werke der Gastkünstlerin Nina Rezagholinia aus Köln. Seit dem gemeinsamen Studium in Braunschweig verbindet die beiden Malerinnen eine Künstlerfreundschaft. Die Werke werden vom 25. September bis zum 1. November im Robert-Koepke-Haus Schwalenberg auf über 240 Quadratmeter Ausstellungsfläche präsentiert; Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags von jeweils 14 bis 17.30 Uhr.

Maria Trezinski ist außerdem am 11. und am 25. Okktober von 14 bis 17.30 Uhr in der Ausstellung anwesend und steht für individuelle Gespräche bereit.