Lügde. Ab wann kann man eigentlich von einer Tradition sprechen? – Genau definiert ist das nicht, aber im Fall von der Bürgermeisterwette auf dem Lügder Weihnachtsmarkt ist diese Bezeichnung sicherlich zutreffend. Die Idee zu diesem Programmpunkt kam 2013 durch den damaligen Vorsitzenden von Lügde Marketing e.V., Burkhard Fasse. Im ersten Jahr mobilisierten die Lügder Vereine über 200 Personen, die mit selbst mitgebrachten Glocken und musikalisch begleitet vom Blasorchester den Weihnachtslied-Klassiker „Süßer die Glocken nie klingen“ anstimmten. Somit verlor der damalige Bürgermeister, Heinz Reker, seine Wette und musste Schnee schieben.

Seither wurden jedes Jahr neue Wetten ausgerufen. Mal wurde eine Menschenkette um die Kirche gebildet, mal sich unter einem Mistelzweig geküsst. Und wenig überraschend: Der Bürgermeister verlor bisher jedes Jahr.

Diese Tradition wird nun fortgesetzt. Alle Gäste des Lügder Weihnachtsmarktes werden um Mithilfe gebeten. Diesen Sonntag, 17. Dezember, können am Stand der Lügder Jugendfeuerwehr zu je zwei Euro leuchtende Herzen erworben werden. Mit diesen Herzen müssen sich alle pünktlich um 16.45 Uhr auf dem Marktplatz einfinden. Die Wette gilt als gewonnen, wenn gleichzeitig 200 Herzen zum Leuchten gebracht werden und dabei ein Weihnachtslied gesungen wird. Und da es viel schöner ist, ein Lied mit musikalischer Begleitung anzustimmen, freut sich das gesamte Organisationsteam des Weihnachtsmarktes sehr darüber, dass es gelungen ist eine prominente und stimmgewaltige Unterstützung für die Wette zu gewinnen: Helga Hilpert wird gemeinsam mit dem Entertainer und Moderator Kurt Kokus die Wette moderieren und musikalisch begleiten.

Wer sich an der Wette beteiligt, hat übrigens nicht nur Spaß, sondern tut auch noch etwas Gutes. Der Gewinn aus dem Verkauf der Herzen kommt der Lügder Bücherei zugute. Und die Herzen haben auch noch einen ganz praktischen Nutzen: Sie können in der dunklen Jahreszeit optimal genutzt werden, um im Straßenverkehr besser erkannt zu werden.

Eine Frage bleibt natürlich noch zu beantworten: Was muss Bürgermeister Torben Blome tun, wenn alle 200 Herzen leuchten? Dann wird er Sonntag, 7. Januar, in der Lügder Bücherei Kindergeschichten vorlesen. Doch aktuell gibt er sich noch siegessicher: „Ich glaube, dass die lippische Sparsamkeit siegen wird und nicht genügend Herzen verkauft werden. Diese Wette habe ich so gut wie gewonnen“, so Blome augenzwinkernd.