Ich mag ja Bands, an denen sich die Geister scheiden, die von der Mainstream-Masse nicht verstanden werden. Das macht mir Spaß! Eine dieser Kombos ist wohl Måneskin, die so kontrovers diskutiert werden, wie seinerzeit Alice Cooper oder heute Ghost.

Lustig, wie Menschen aufgrund von Kleidung, Make-up oder Maskerade sofort irritiert sind, statt hinter die Fassade zu blicken. Denn gerade Musiker, die mit ihrem Aussehen oder ihren Texten provozieren, haben viel mehr zu sagen als weichgespülte Pop-Sternchen. Mit „Gasoline“ liefert die italienische Rockband aus Rom, die 2017 durch ihre Teilnahme an der Castingshow X Factor bekannt wurde und mit dem Lied „Zitti e buoni“ beim Sanremo-Festival 2021 und Eurovision Song Contest 2021 siegte, jedenfalls eine treibende Rock-Nummer ab.

Und ist es nicht absolut herrlich, dass hier junge Menschen – alle vier sind um die Jahrtausendwende geboren – handgemachte Musik abliefern? Dass auch Twens heutzutage noch wissen, wie man Instrumente spielt beziehungsweise dass sowas überhaupt existiert? Greta van Fleet sind da ein weiteres Beispiel für – da sind junge Leute, die ihre Musik eben nicht per Computer aufnehmen, sondern tatsächlich noch ins Studio gehen! Mit Instrumenten! Das geht (mir) runter wie Öl!

Wie auch immer man die Songs von Måneskin (das ist übrigens das dänische Wort für Mondschein) beurteilen mag: Am Ende bleibt eigentlich nur eins – nämlich richtig gute Musik, solider Rock. Und am Ende ist eben alles auch Geschmackssache.