Von Meike Schaper

Was macht eigentlich Eduard? Knapp eineinhalb Jahre ist es her, dass ich Ihnen, liebe Leser, das süße Eichhörnchen vorstellte, das regelmäßig vor unserer Terrassentür steht, um sich Nüsse zu holen. Mittlerweile hat sich „regelmäßig“ zu „ständig“ entwickelt: Eduard kommt nicht nur am Vormittag angehüpft, sondern den ganzen Tag über, bis es dunkel wird, bei Wind und Wetter. Damit aber nicht genug: Von wegen, Eichhörnchen wären dumm… Er hat herausgefunden, dass es noch zwei weitere Terrassentüren gibt – einmal um die Ecke gerannt, steht er so nun auch mal vor der Küche, mal vor dem Schlafzimmer.

Und er fühlt sich wie zu Hause: Steht nur eine der Türen offen, hat er keine Scheu, betritt die Wohnung, läuft ins Wohnzimmer, springt auf den Tisch und bedient sich am Nussvorrat aus der Glasschale. Dabei ist er stets so umsichtig, dass er nichts umwirft. Sogar ein für den Sommer angebrachter Insektenschutz vor der Tür hindert ihn nicht daran, innen auf Nusssuche zu gehen. Kurzerhand wird der Vorhang unten, wo er nicht befestigt ist, gelupft.

Für Eduard alles kein Problem! So passiert es denn auch von Zeit zu Zeit, dass man – nichts Böses ahnend – im Badezimmer steht, sich die Zähne putzt und plötzlich von einem Eichhörnchen beobachtet wird… Oder es raschelt etwas im Wohnzimmer, man blickt hoch zur Treppe und da steht dann dieses putzige Tierchen, schon mit Walnuss in der Schnauze, und pest triumphierend an einem vorbei Richtung Ausgang. Trotz allem achten wir darauf, dass „Edi“ ein Wildtier bleibt; er wird nicht gezähmt und es ist völlig okay, dass er die Nüsse nicht aus der Hand nimmt. Aber er ist und bleibt ein Schlingel! .