Von Jens F. Meyer

Vollmilch. Sah nicht mehr frisch aus, aber schmeckte noch. Dieses Ei hatte sich gut versteckt. Ich hab‘s eben erst gefunden. Ein Überbleibsel aus Ostern 2021. Es lag – Ironie seines Schicksals – in den Tiefen des Weihnachtskaktus’ verborgen. Den hatte ich zwischenzeitlich aber ja auch an die Luft gestellt, in den Garten. Sukkulentensommerfrische. Der Kaktus steht dann im Halbschatten, nicht immer, aber doch auch im Bereich der Nadelgehölze. Im vergangenen Jahr mit Untermieter aus Schokolade. Quasi: Ei of the Taiga.

Ich will nicht wissen, wie oft es Flüssigei gewesen ist. An heißen Sommertagen. Oder später, an Weihnachten, als Schlumbergera schlummerte auf dem Fensterbrett über der Heizung. Geschmacklich … ich sag mal so: ging noch. Sah aber zerdellt aus, hatte nicht mehr die typische Form. Doch was erwarte ich? Nach einem Jahr! Dafür hat es sich recht gut gehalten …
In einer Woche ist wieder Ostern. Es stellen sich für mich zwei Fragen. Erstens: Werde ich es in diesem Jahr endlich schaffen, alle vom Hasen versteckten Eier auch wirklich zu finden (es wäre das erste Mal) oder stehe ich im nächsten Frühling wieder als Loser da? Und zweitens: Was finde ich noch in den nächsten sieben Tagen? Im Weihnachtskaktus ist nix mehr drin, das ist klar, aber in Vasen, unterm Sofa, auf dem Türrahmen … Ich gehe noch mal suchen. Schönes Wochenende allerseits.