Hameln. Sonst treffen sich Hamelns Gästeführer zur traditionellen Nikolausfeier, um auf das Jahr zurückzuschauen. Doch die Einladung der Sparkasse Hameln-Weserbergland und der Hameln Marketing und Tourismus (HMT) musste, wie viele Zusammenkünfte, dieses Jahr entfallen. „Wir ziehen also virtuell Bilanz; Grüße und kleine Aufmerksamkeiten wurden per Post verschickt. Und die zu ehrenden, langjährigen Stadtführer werden wir im nächsten Jahr gebührend im offiziellen Rahmen berücksichtigen“, betont HMT-Geschäftsführer Harald Wanger. „Trotz aller massiven Einschränkungen sind alle sehr professionell mit der ungewohnten Situation umgegangen. Vielen Dank dafür!“

Frühling: Die Saison sollte starten, die Bücher waren voll mit Buchungen – Schulklassen, Gruppen, Individualreisende aus dem In- und Ausland wollten bei ihrem Besuch in Hameln auf eine Stadtführung gehen. Daraus wurde bekanntlich nichts. Bevor die Stornowelle von Gruppen aus dem Inland einsetzte, hagelte es aus Frankreich Stornierungen, weil sich die Lage dort schon früher verschärft hatte und Reisen nach Deutschland ausgesetzt wurden. Gestartet wurde dann erst am 25. Mai mit öffentlichen Stadtführungen (ohne Personen-Beschränkungen ab 22. Juni).

Die Bilanz im Vergleich zu 2019: Im Mai gab es 13 Führungen (Vorjahr: 375), im Juni 85 (Vorjahr: 439), im Juli 125 (243), August 164 (434), September 127 (273) und im Oktober 127 (Vorjahr: 273). Bei den Erlebnisführungen konnten der Türmer und der Rattenfänger starten, wobei Letzterer lange Zeit aufgrund seines Instrumentes unter „Berufsverbot“ litt. „Henker, Hexen und Halunken“ und andere Erlebnisführungen durften aufgrund der Verordnungen zum Infektionsschutz nicht starten. Busreisen waren anfangs verboten, dann personenbeschränkt, Gruppengeschäft gab es so gut wie gar nicht. Außerdem durften Schulklassen nicht reisen.

„Auch der sonst starke Dezember fällt der Pandemie diesmal zum Opfer. „Im Bundesdurchschnitt schlägt das Ergebnis bei den Stadtführungen mit minus 71 Prozent zu Buche – auch in Hameln ist es bei den Stadtführungen ein Minus von 73 Prozent zum Vorjahr geworden“, so Harald Wanger. Die Gesamt-Teilnehmerzahl vom 1. Januar bis 1. November lag bei 10 511 bei 778 Führungen, im Jahr 2019 nahmen insgesamt knapp 61 000 Teilnehmer an 2964 Führungen teil.

Die Gästeführer und die HMT hoffen nun, 2021 in ein „normales“ Tourismusjahr starten zu können – ohne lästiges Ausfüllen von Kontaktformularen, Tragen von Masken, Personenbeschränkungen und Achten auf Abstandsgeboten. „Wir danken unseren Gästeführerinnen und Gästeführern für ihre Unterstützung bei der Umsetzung aller Anforderungen, dass sie so gut mitgearbeitet haben“, so Petra Klein von der Touristinformation Hameln.