Von Jens F. Meyer

Ich sitze in der ersten Reihe, wenn Kommando Ukulele spielt. Erste Reihe ist Sofa zu Hause, mit Bulette in der Pranke und Rotwein im Glas. Kommando Ukulele konzertiert nämlich am nächsten Freitag, 30. September, ab 19 Uhr im Studio von Kanal 21 in Bielefeld, Meisenstraße 65, und ich habe keine Meise, wenn ich behaupte, dass dort neben der Band kaum jemand sein wird: Es ist ein Online-Auftritt. Klar habe ich Eintritt bezahlt, unter https://bu ehne-21.ticket.io/63e2ecyf/. Gehört sich so. Im eigenen Wohnzimmer trotzdem schwer verrückt.

Aber Schwägerin und Schwippschwager knirscheln ja auch über die vier Saiten. Vier? Moment, muss ich kurz mal googeln … ja, korrekt, vier. Insofern gibt‘s eine familiäre Verpflichtung. Mein Opa war im Mandolinenclub, daher besteht bei mir wohl ein Ur-Interesse an Saiteninstrumenten, seitdem ich das erste Bäuerchen in diese Welt blökte. Mandolinen haben sechs Saiten, oder … Moment, muss schnell im Internet gucken … nein, falsch, es sind vier Doppelseiten, also acht. Auch gut.

Talent ist mir nicht in die Wiege gelegt worden. Sonst könnte ich die von meinen saiteninstrumentenspielenden Anverwandten in größter Kreativität selbst gebaute und mir zum Nullergeburtstag geschenkte Zigarrenkistengitarre jetzt einigermaßen beherrschen. Ich kann es nicht. Obwohl sie nur drei Saiten hat. Gibt‘s auch was mit einer?

Bis ins Kommando Ukulele werde ich es folglich nie schaffen (und auch in keine andere Band). Umso verpflichteter fühle ich mich, diesem Ensemble von Weitem zuzujubeln. Außerdem: Die Talking Heads mit der Uku zu rocken – so viel Mut m u s s man mit Applaus belohnen.