Von Jens F. Meyer

Angenommen, ich wäre nicht mit einem Sammelbegriff als Nachnamen auf die Welt gekommen, sondern mit dem Namen Steighuber, dann hätte ich ein Unternehmen mit Hubsteigern. „Hubsteiger von Steighuber“ hieße es; kann sich echt jeder merken. Aber ich heiße nicht Steighuber, schade eigentlich. Den Sprachwitz liebe ich umso mehr. Also aufgepasst:

Angenommen, ich wäre ein Schäfer und müsste meine Heidschnucken scheren, dann käme viel Wolle zusammen, weshalb das Ergebnis dann ein Schneidhucken wäre. Auf dem Verkaufsschild stünde: Schneidhucken von Heidschnucken.

Angenommen, ich befände mich in Wiesbaden im Swimmingpool eines Hotels, dessen Wasser nicht geheizt wird. Ich würde also mies baden in Wiesbaden. Gut, das ist nicht vergleichbar mit dem Schneidhucken, aber man denkt drüber nach.

Angenommen, dass hinter alledem keine tiefere Bedeutung steckt, dann würde ich sagen, dass das stimmt. Ich verdrehe einfach nur ein paar Silben und Lettern wie andere ihre Augen. Ein Reiseleiter ist, wenn er stumm auf einem Pferd sitzt, ein Leisereiter, mausgrau sieht echt grausmau aus, und in kinderreichen Familien, in denen die Pasta von gestern heute noch mal zum Brutzeln in die Pfanne kommt, gibt’s aus meiner Sicht Restnudeln fürs Nestrudel.

Angenommen, ich sammelte solcherlei Wortverschwurbelungen wie andere Menschen Briefmarken, dann würde ich Sie bitten, mir welche zu schicken. Gemeinsam kriegen wir da vielleicht was echt Großes hin! Ein bisschen Sinn darf allerdings schon erkennbar sein. Die Fleißmaden am Maisfladen, der so vor sich hinschimmelt, haben’s jedenfalls nicht ins Ranking geschafft.