Bad Pyrmont (mes). „Jetzt ist die Chance für einen Neuanfang!“ – Helmut Fahle, Chef der Werbegemeinschaft Bad Pyrmont, zeigt sich positiv gestimmt, was die Weichenstellung fürs Stadtmarketing angeht. Eigentlich wollte die Stadt sich und der Bad Pyrmont Tourismus GmbH (BPT) ein Jahr Zeit geben, um darüber zu entscheiden, wie es weitergeht. Doch die Kündigung der Geschäftsführerin Annemarie Rüter zum 31. März (wir berichteten) hat die Situation verändert.

„Durch den Weggang von Frau Rüter kommt jetzt alles etwas zügiger“, sagt Bürgermeister Klaus Blome. Entscheidungen treffen heißt, dass alles so bleiben könnte, wie es ist, aber es könnte auch sein, dass die Vermarktung der Kurstadt wieder Teil der Stadtverwaltung wird. So wie sie es vor 30 Jahren war.

Seit dem 1. Januar ist die Stadt alleiniger Gesellschafter der BPT und kann darüber entscheiden, welche Rechtsform sie hat, welche Aufgaben sie erledigt und wie sie finanziell ausgestattet wird. „Eigentlich wollten wir uns zusammen mit Frau Rüter das Jahr 2024 in Ruhe anschauen, um dann ab 2025 vielleicht etwas intensiver in die Speichen zu greifen“, erläutert Bürgermeister Blome.

Neue Chancen und Möglichkeiten

„Jetzt haben wir eine Situation, die auch neue Chancen und Möglichkeiten eröffnet, und über die wir uns früher als geplant Gedanken machen müssen. Angestellt hätte wir sie auf jeden Fall, aber wahrscheinlich erst 2025.“

Ein Neuanfang wird kommen – „und das ist gut so!“, meint Helmut Fahle. Mit Bürgermeister Blome habe er beziehungsweise das Stadtmarketing sich bereits ausgetauscht – zum Beispiel über die Frage der Rechtsform. „Muss es denn eine GmbH sein?“ Und auch Blome äußerte dahingehend: „Ich persönlich glaube, dass die GmbH nicht mehr der richtige Weg ist.“ Mögliche Alternativen seien eine gemeinnützige Gesellschaft oder vielleicht auch ein eingetragener Verein. Das könnte bewirken, sich von einigen „bürokratischen Fesseln“ der Vergangenheit zu lösen.

Vorstellen könnten sich beide, dass die Aufgabe des Marketings zurück in die Organisation der Stadtverwaltung geholt wird, flankiert von einem Marketingverein. Das hätte Synergieeffekte und damit auch Kostenvorteile. Denn: „Warum müssen wir Tourismus und Stadtmarketing trennen?“, fragt Helmut Fahle. Beides unter einem Dach könnte „doch ganz interessant, eine Chance, sein“.
Die Frage der Rechtsform wird auch eine Rolle bei der Besetzung des neuen Chefs oder der neuen Chefin in der Touristinformation am Europaplatz spielen. „Wir müssen eine Führungspersönlichkeit finden, die bereit ist, mögliche Veränderungen mitzutragen. Vielleicht fängt er oder sie als Geschäftsführer an und am Ende läuft es auf etwas ganz anderes hinaus.“ Bis dahin soll der städtische Wirtschaftsförderer Stefan Stuckenberg die BPT leiten.

Überhaupt gibt es bislang nur erste Überlegungen, die Klaus Blome und sein Führungsteam kürzlich der Politik vorgestellt haben. Ihrerseits haben sie die Politik gebeten, sich selbst Gedanken zu machen. Das ist alleine schon deshalb notwendig, weil es am Ende eine politische Entscheidung ist, wie es mit der BPT weitergeht. Jetzt müssten „gute Ideen“ eingeholt werden, so Helmut Fahle.