Weserbergland. Dunkle Knopfaugen, buschiger Schwanz, rotbraunes Fell. Gestatten: Eduard. In den vergangenen Wochen sind wir um ein „Haustier“ reicher. Weder Hund noch Katze, Hamster oder Meerschweinchen – und dann auch noch nicht mal beabsichtigt. Doch nun haben wir den kleinen Kerl in unser Herz geschlossen und geben ihn nicht mehr her. Okay, er hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden.

Seit vielen Wochen kommt Eduard auf unsere Terrasse gehüpft. Das Eichhörnchen scheint auf dem gegenüberliegenden Friedhof zu leben. Zunächst hatten wir nur ab und zu eine Hasel- oder Walnuss in den Garten oder auf die Terrasse gelegt – doch plötzlich meinte der Nager, auch in unsere Wohnung spähen zu müssen. So manches Mal mutete es sogar an, als würde er gegen die Scheibe der Tür klopfen und uns vorwurfsvoll tadeln, wenn er draußen schon alle Leckereien aufgesammelt (und wieder verbuddelt…) hatte, von Weitem aber sah, dass es auch im Wohnzimmer von Nüssen nur so wimmelt, steht doch immer eine gut gefüllte Glasschüssel mit Schalenfrüchten auf dem Tisch.

Das war der Start einer tierischen Freundschaft. Eduard kommt nun fast jeden Tag vorbei, schaut nach Nüssen und traut sich sogar zwei Schritte in unsere Wohnung, wenn wir ihm die Terrassentür öffnen und er sich auf die Hasel- und Walnüsse direkt vorm Eingang stürzen darf. Ein bisschen ängstlich wirkt er dabei stets, aber die Gier nach Nahrung siegt fast immer! Wobei: Er? Wir wissen nicht mal, ob das niedliche Hörnchen ein Männchen oder Weibchen ist. Vor einiger Zeit passierte es zum Beispiel, dass es drinnen hinter unserer Terrassentür Schutz vor einem Artgenossen suchte. Zwistigkeiten zwischen Rivalen oder ein Weibchen auf der Flucht? Wir haben keinen blassen Schimmer. Ist aber auch egal, denn Eduard bleibt so oder so unser Eduard.

Vor zwei Wochen begann es heftig zu schneien, die Temperaturen fielen ins gefühlt unendliche Minus. Und damit zog sich auch Eduard zurück. Zweimal nur waren die Nüsse von der Terrasse verschwunden, ansonsten: Fehlanzeige. Wir hoffen so sehr, dass der kleine Kerl den Winter übersteht und uns bald wieder besuchen kommt.

Igel, Vögel, Insekten – sie brauchen jetzt unsere Hilfe

Die starken Minusgrade haben Einfluss auf die Tiere. Ob Insekten, Vögel, Igel oder Eichhörnchen – sie alle müssen mit ihrer Energie haushalten, um nicht zu erfrieren, erfahre ich vom Nabu. Wir können helfen, indem wir wilde Ecken in den Gärten, Kellern und Garagen im Moment einfach so lassen wie sie sind. Denn Holzstapel, Laubhaufen und sogar verblühte Pflanzen bieten einen wichtigen Unterschlupf für zahlreiche Tiere. In den Haufen finden zudem auch Vögel und Tiere, die keinen Winterschlaf machen, also auch Eduard und seine Artgenossen, Nahrung.

Die kleinen Eichhörnchen kann man gut mit Futter unterstützen. Dabei sollten die Nüsse ungeknackt sein. Erdnüsse und Mandeln eignen sich nicht. Und Essensreste sind tabu! Die Nager freuen sich über Hasel- und Walnüsse, getrockneten Mais, Sonnenblumen- und Kürbiskerne, Rosinen, Karotten sowie frisches Obst wie Apfelstücke und Weintrauben. Letzteres hat Eduard allerdings bislang verschmäht. Er ist eben wählerisch!

Haben Sie, liebe Leser, auch ein Eichhörnchen auf der Terrasse, im Garten oder in der Nähe, das Sie ins Herz geschlossen haben? Wir – und sicher auch Eduard – freuen uns über Ihre Aufnahmen! Wer mitmacht, schickt bitte nur ein einziges Foto und auch nur Eichhörnchen (keine anderen Tiere): Eine E-Mail mit Foto, Ihrem Namen und Wohnort schicken Sie an: redaktion@wrw-hameln.de. Wir freuen uns auf Ihre Fotos!