Weserbergland (ey). Die gute Nachricht zum Wochenende: Die Pegel fallen, wenngleich langsam, und statt Regen soll nun der Frost Einzug halten und die Tage trockener werden lassen. Dass mit dieser guten auch ein paar schlechte Nachrichten verbunden sind, hätte man sich denken können…
Immerhin aber: Das Gute überwiegt. Wo man auch hinhört, ist die Erleichterung groß, dass es im Weserbergland bei beherrschbaren Hochwasserschäden geblieben ist. Es hatte aber auch wahnsinnig viel geregnet in den drei letzten Monaten des Jahres 2023: Die Wetterstation der Stadtwerke Hameln Weserbergland zählte nicht weniger als knapp 320 Liter Niederschlag pro Quadratmeter! Das entspricht fast schon knapp der Hälfte einer normalen Jahresmenge. Forstbeamte und Waldbesitzer jubeln, jubeln darüber wie Carsten Bölts. Der Hamelner Forstamtsleiter hatte bereits in einem Gespräch mit dem HALLO im Sommer zurückliegenden Jahres gesagt, dass er sich „über jeden Regenschauer dieses feuchten Sommers freut“ und er sich dieses auch für den Herbst wünsche. Hat hingehauen.
Steter Regen, nicht zu viel,
wäre bis zum Frühling gut
Die Böden sind jetzt gut durchfeuchtet, „und es wäre sicher nicht schlecht, wenn es bis zum Frühling stetig und ausreichend, aber natürlich nicht so viel wie jetzt, weiterregnet, damit die Feuchte den Gehölzen auch dann zur Verfügung steht, wenn sie nach der Winterruhe wieder austreiben“, sagt Michael Mäkler, Leiter des Kurparks in Bad Pyrmont. Ob die grüne Lunge der Kurstadt unter den heftigen Niederschlägen leidet, könne er jetzt noch gar nicht mit Bestimmtheit sagen. Der Fachmann, der mit seinem Team in den vergangenen Jahren immer mehr mit dem Kampf gegen Wühlmäuse („Mitunter sind sogar große, alte Gehölze den Nagern zum Opfer gefallen“) zu tun hatte, hätte nichts dagegen, wenn die Schädlingspopulation in den übernässten Gängen selbst mal Schaden genommen hat… „Den Gehölzen selbst dürfte das Wasser gut bekommen, den Stauden dürfte nicht viel passieren. Möglich, dass Zwiebelblumen leiden, die Zwiebeln faulen, aber das werden wir sehen. Es ist allerdings so, dass die Pflegemaßnahmen und Arbeiten im Kurpark durch die aufgeweichten Böden sehr viel intensiver und zeitaufweniger oder bisweilen auch noch gar nicht möglich sind“, sagt Michael Mäkler. Maschineneinsatz hinterlasse große Bodenschäden, das sei ein Problem.
Die Landwirte werden Mäklers Angaben bestätigen, auch hier: zurzeit kein Durchkommen. Dabei gibt es noch rund 200 Hektar Weserbergland, von denen Zuckerrüben geerntet werden müssten. „Vermutlich müssen wir sie abschreiben; zurzeit jedenfalls können keine Schlepper und Erntemaschinen auf die durchweichten Felder“, sagt Bjarne-Luca Grupe, Pressesprecher des Landvolks Weserbergland. Grundsätzlich allerdings habe der viele Regen nicht zu besonderen Schäden auf den Äckern geführt; die Wintergetreide könnten mit großer Nässe gut umgehen, solange sie nicht wochenlang unter Wasser stünden.