Weserbergland (ey). Sommer im Herbst: Mit einer in der Wetterstation der Stadtwerke Hameln Weserbergland (Standort: Tündern) gemessenen Tageshöchsttemperatur von 22,82 Grad Celsius (28. Oktober), weiteren ungewöhnlich warmen Tagen und milden Nächten sowie über 130 Sonnenstunden ist unterm Strich festzustellen, dass der zurückliegende Oktober der wärmste seit Wetteraufzeichnungen gewesen ist!

Daran ändern auch die 1,87 Grad Celsius nichts, die schon die kälteste Seite des goldenen Monats 2023 in der Nacht des 12. Oktobers zeigte. Alles in allem ein regenarmer, warmer Herbstmonat, der vielen Menschen deshalb zwar gefiel, der andererseits aber ein eindrückliches Beispiel für den Klimawandel gewesen ist.

33,8 Liter Regen pro Quadratmeter Weserbergland – nach diesem unglaublich heißen und trockenen Sommer bräuchten die Wälder und Gehölze deutlich mehr nassen Zuspruch von Petrus. Die Bäume leiden, und wo sich die Bauern über gute Erntebedingungen freuten, klagten sie doch auch andererseits über zu wenig Wasser, das insgesamt vom Himmel fiel – im Verlauf des gesamten Jahres, nicht nur im Oktober. Denn man muss sich das mal vor Augen halten am Beispiel dieses zehnten Monats: 33,8 Liter sind gerade mal knapp 1,1 Liter pro Quadratmeter – nicht weit davon entfernt, nur ein Tropfen auf dem heißen Stein zu sein.

Wenn wir Menschen also genießen, dass wir so trocken und sonnenbeschienen durch diese Herbstzeit wandel(te)n, dann darf das nicht dazu führen, all die Probleme, die damit verbunden sind, an den Rand des Vergessens zu drängen. Was die Natur nämlich nicht braucht, ist kurzes Überfliegen einer Problematik, sondern sie benötigt nachhaltiges Handeln und Denken. Nur wer sich über kräftigen Landregen freut, der nicht zu Überschwemmungen führt, sondern zu einer bis in tiefere Schichten reichenden Benetzung, hat die richtige Sichtweise. Damit kann er gegenwärtig nichts an den Auswirkungen des Klimawandels ändern, wohl aber mittel- bis langfristig ganz allgemein das Bewusstsein für mehr Umwelt- und Naturschutz schärfen. Bei sich und vielen anderen.