Hameln-Pyrmont (mes). Neues Jahr, neue Pläne: Bei durchschnittlich knapp 30 Urlaubstagen im Jahr will wohl jeder Arbeitnehmer das Meiste aus den freien Tagen herausholen. Wer clever ist, nutzt die Brückentage so geschickt, dass er seine Auszeit in 2024 nahezu verdoppeln kann!

Reisen ist für uns eine der schönsten Ablenkungen: Rauskommen aus dem Alltag, neue Länder, Kulturen und Menschen kennenlernen – und Erfahrungen fürs Leben sammeln. Mit wenigen Urlaubstagen viel Freizeit herausschlagen: Das ist möglich, wenn man den Urlaub geschickt zwischen Feiertagen plant und so Brückentage nutzt. Welche bieten sich 2024 dafür an? Hier unsere Tipps:

  • 5 Urlaubstage nehmen, 11 Tage frei haben: über Ostern (28. März bis 7. April)
  • 8 Urlaubstage nehmen, 16 Tage frei haben: über den Tag der Arbeit und Christi Himmelfahrt (27. April bis 12. Mai)
  • 4 Urlaubstage nehmen, 9 Tage frei haben: über den Tag Deutschen Einheit (28. September bis 6. Oktober)
  • 7 Urlaubstage nehmen, 16 Tage frei haben: über Weihnachten (21. Dezember 2024 bis 5. Januar 2025)

Im Vorfeld der Urlaubs- und Tourismusmesse CMT in Stuttgart wurde jüngst eine Analyse der aktuellen Reisetrends per Umfrage gemacht. Diese ergab, dass Deutschland für die Deutschen immer noch das beliebteste Reiseziel ist. Danach folgen Länder im Mittelmeerraum wie Spanien, Italien oder Griechenland und dann die Alpenregionen. Das bestätigt auch Sven Meybrink, Inhaber des Reisebüros Fröhlich in Bad Pyrmont. „2023 waren die Mittelmeerländer mit am stärksten gefragt – Spanien, Balearen und auch Kanaren.“ Ob das in diesem Jahr so bleibt, werde sich zeigen – „die Buchungen haben gerade erst begonnen“, fügt er hinzu. Auch die Nachfrage nach Fernreisen würde seit geraumer Zeit wieder anziehen.

Dass Fernreisen stark gebucht werden, bestätigt auch Andrea Zielonka. Die Leiterin des TUI-Reisebüros am Markt in Hameln beobachtet, dass Länder wie USA, Japan, Südafrika, Thailand bei vielen Urlaubern ganz oben auf der Liste stehen. „Im europäischen Bereich ist bei uns vor allem Griechenland der Renner – und wir haben ein paar Nachfragen zum immer noch kleinen Geheimtipp Albanien“, fügt sie hinzu.
Eine Umfrage des Online-Reiseportals Urlaubspiraten zeigt, dass das Verlangen nach Urlaub im Jahr 2024 trotz der gestiegenen Lebenshaltungskosten eine Priorität für viele Deutsche bleibt. 52 Prozent der Befragten sagen: „Obwohl die Lebenshaltungskosten gestiegen sind, ist Reisen eine Priorität in meinem Budget.“ Und über ein Drittel der Befragten gibt sogar an, dass sie 2024 mehr Geld für Reisen ausgeben werden.

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Reisepläne vielfältig sind. Europa bleibt mit 35 Prozent beliebt, aber auch Abstecher außerhalb Europas sind für 35 Prozent der Befragten geplant. Interessanterweise planen nur drei Prozent der Befragten, ihre Ferien in Deutschland zu verbringen. 27 Prozent der Befragten waren sich über ihr diesjähriges Urlaubsziel noch nicht sicher.

„Europa bleibt ein bevorzugtes Ziel, doch auch Reisen außerhalb des Kontinents stehen auf dem Programm“, weiß auch Carlo Speth, Head of Market Urlaubspiraten. Vor allem die günstigen Flugverbindungen nach Nordamerika und Asien seien derzeit attraktiv. Zudem gebe es seit einiger Zeit einen Wandel weg vom Massentourismus, hin zu authentischen Urlaubserlebnissen. Weiterhin beliebt sind Kreuzfahrten, das bestätigen auch die Reiseexperten aus Hameln und Bad Pyrmont. Meybrink. „Die Kunden buchen gern Schiffsfahrten ab/bis Deutschland; in der kühleren Jahreszeit werden warme Ziele wie Karibik, Rotes Meer und Arabisches Meer gewählt“, erzählt der Reiseexperte. „Und auch wir verzeichnen eine große Nachfrage nach Kreuzfahrten“, ergänzt Andrea Zielonka aus Hameln.

Großer Nachholbedarf

Was Meybrink im vergangenen Jahr beobachtet hatte: „Nach Corona hatten die Menschen einen großen Nachholbedarf, zu verreisen; die TUI vermeldete Rekordbuchungszahlen.“ Trotzdem sei das Niveau von vor der Pandemie noch nicht erreicht. Und auch für dieses Jahr hält sich Meybrink mit Prognosen zurück: „Natürlich hoffen wir und die Veranstalter, dass es so gut weitergeht, aber ich bin skeptisch, dass wir an das Niveau von 2023 herankommen.“ Die Buchungen hätten gerade erst begonnen.

„Die Kunden fragen gezielt nach Pauschalreisen, die Flexoptionen (aus der Coronazeit) werden nur noch vereinzelt gebucht. Die meisten Kunden legen Wert auf Qualität und buchen etwas Schönes. Dafür bezahlen sie auch gern etwas mehr, verkürzen aber gegebenenfalls den Aufenthalt“, fasst Andrea Zielonka die Entwicklung auf dem Reisemarkt nach der Corona-Pandemie zusammen.

Interessant: Bereits ein Drittel der von „Urlaubspiraten“ Befragten hat vor, nachhaltiger Urlaub zu machen – zum Beispiel durch die Wahl von umweltfreundlichen Zugreisen. 75 Prozent gaben an, sie seien offen für Zugreisen. Sie schätzen nicht nur die Umweltfreundlichkeit (54 Prozent), sondern auch den entspannten und bequemen Reisestil (48 Prozent). Jedoch empfinden 51 Prozent die begrenzten Routen und Reiseziele als Nachteil.

Über 60 Prozent der Befragten haben genug von überfüllten Touristenattraktionen und beabsichtigen, diese künftig zu meiden. Die Zeiten des Massentourismus sind vorbei und die Reisenden sehnen sich nach authentischen Erlebnissen.

Und auch auf dem Gebiet der Kreuzfahrten gibt es neue Trends: So erfreuen sich europäische Flusskreuzfahrten, Alaska und Polarregionen wachsender Beliebtheit. Reisende sind auf der Suche nach exotischen und abgelegenen Destinationen wie Ägypten und der Antarktis, die ein einmaliges Erlebnis versprechen. Auch die Nachfrage nach Luxus- und Premium-Kreuzfahrten steigt. Reisende bevorzugen hochwertige Kabinen und exklusive Erlebnisse und interessieren sich zunehmend für den Wechsel von Mainstreams zu Luxusangeboten.

Es gibt also noch jede Menge (wieder-) zu entdecken und zu erleben. Wer clever ist, nutzt die Brückentage und verdoppelt seinen Urlaub einfach – die Gegebenheiten sind in diesem Jahr optimal dafür!